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04.04.2015

Rettungsfähig!

Verfasst von Claire Girard
Kategorie Aktuelles, Ausbildung, Presse, Medizin

Was konnte den neun Teilnehmern aus sechs Vereinen des diesjährigen DLRG-Silber-Kurs denn besseres passieren als von zwei Vollprofis auf ihrem Weg zur Rettungsfähigkeit begleitet zu werden? Richtig! Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas diesen Weg gutgelaunt zu beschreiten und den Spaß am Lernen nicht zu vergessen.

Da Bilder mehr sagen als alle Worte dieser Welt, zeigte Klaus Strauch, SG Schmelz, examinierter Prüfungsinstruktor der DLRG und Tauchlehrer, den Lernwilligen, die am Samstag, den 28.3. früh morgens den Weg in die Landessportschule nach Saarbrücken gefunden hatten, schon zu Beginn der Veranstaltung Fotos aus Einsatzsituationen beim Elbhochwasser 2002. Gefolgt wurde dieser eindrucksvolle Einstieg in die Materie von einer Theorieeinheit rund um die Historie, die Verbandsstrukturen, die Gefahrenquelle, die Gefährdungsbeurteilung, die Rettungsmaßnahmen, darunter HLW, Rettungshilfs- und Rettungsmittel sowie die persönliche Schutzausrüstung. Dabei wurden Klaus Strauch und Thomas Bettingen, Polizeisportverein, DLRG-Ausbilder und Tauchlehrer, nicht müde zu wiederholen wieviel Mut es bedarf, trotz guter Ausbildung den Sprung ins Wasser zu wagen. Im selben Atemzug warnten sie jedoch davor das eigene Leben wegen zu hoher Risikobereitschaft und falscher Einschätzung der Lage aufs Spiel zu setzen, um einen anderen zu retten.

Nach dem gewohnt üppigen Mahl in der Sportlermensa ging es gesättigt in die zweite Runde, wo die schriftliche Prüfung und die Praxis in der Albert-Wagner-Schwimmhalle auf die Gruppe warteten. Für die Praxis hatte Thomas Bettingen einiges an Material mitgebracht, das nun zum Einsatz kommen konnte. Mit den Rettungsseilen wurde gezielt und geworfen bis aus dem Knapp-Verfehlt ein Getroffen wurde. Angeseilt sprangen alle Teilnehmer in Baywatch-Manier in die Fluten und ließen sich samt Verunglückten vom Leinenführer zurückziehen. Selbst stärkster Wellengang konnte die unerschrockenen Rettungsschwimmer nicht davon abhalten, ihre Opfer fachgerecht abzuschleppen.

Anhand des mühevoll von Hand zu Fuß aufgepumpten Schlauchbootes wurde eindrücklich demonstriert, wie vielseitig auch dieses Rettungshilfsmittel eingesetzt werden kann, wobei anders als auf dem Spine-board, das Opfer nicht festgeschnallt werden kann und dementsprechend nicht aus den Augen gelassen werden sollte.

Ein ganz neues Schwimmgefühl erfuhren die neun Teilnehmer beim Kleiderschwimmen, denn die eigentliche Übung wurde um einen Pullover und eine Jacke erweitert. Nicht nur dass Fleece-Pullis sich extrem mit Wasser vollsaugen, nein! Beim Schwimmen blähen sich Skijacken wie Spinnaker auf und wirken ähnlich wie Bremsfallschirme bei Düsenjets.

Zum Schluss erwies sich die Befreiung aus den diversen Umklammerungsgriffen an Land und im Wasser, die von außen als Kuscheleinheit gewirkt haben könnten, als gar nicht so einfach. Dafür konnten beim Paketsprung durchaus auch 10 Punkte in der B-Note erreicht werden.