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23.01.2007

Nachlese Medizin-Praxis-Seminar

Verfasst von Sandra Daniel
Kategorie Aktuelles

23 Teilnehmer und 6 Referenten fanden Mitte Januar den Weg zum Rechtsschutzsaal und folgten der Einladung von Ausbildungsleiter Horst Neu.


Zusammen mit dem Fachbereich Medizin, sprich Dr. Jochen Würz, arbeitete Horst ein attraktives und lehrreiches Weiterbildungsprogramm aus.

Wir wurden im Rechtsschutzsaal bestens verpflegt. Neben einem schmackhaften Mittagessen gab es am Nachmittag frische Brezeln und einen leckeren Kuchen zum Kaffee.

Jochen erläuterte uns die Anatomie und Physiologie der Atemwege und der Herz-Kreislauforgane nicht nur mit einer gut erklärten Präsentation, sondern auch anhand von Filmen mit sehr plastischem Anschauungsmaterial. (Gut, dass der Vortrag vor dem Mittagessen stattfand !)

Aber ganz ehrlich...

...ich hatte solch beeindruckende Bilder aus dem Inneren eines Körpers noch nie zuvor gesehen.

Eine tolle Sache !!!

 

Danach brachte uns Jochen noch das Lungenüberdruck-Barotrauma nah. Interessante neue Aspekte konnte ich hier mit nach Hause nehmen. Wusstet Ihr, das auch bei Kindern während einer Schwimmbadausbildung bei einem Aufstieg aus nur 3 m + Luftanhalten eine arterielle Gas-Embolie ausgelöst werden kann?

Unterdruck-Barotrauma

Weiter ging es dann mit Unterdruck-Barotrauma und Behandlung mit Sauerstoff. Danach referierte Dr. Jörg Schmidt (Notarzt, Unfallchirurg und Dozent der Rettungsdienstschule Saar) über Reanimation und Notfallplan, dessen Vortrag nach der Mittagspause kurz fortgesetzt wurde, bevor wir dann an 6 Stationen die Gruppenarbeit, also die Praxis, beginnen durften.


Für mich in Gruppe 6 ging es los bei Oliver Sämann, der uns die stabile Seitenlage, Rettungsschlinge und Rettungsgriffe üben ließ. (Olli, ich schwörs, beim nächsten Mal kann ich das mit dem Frosch und dem See und dem Baum, ähm dem Knoten).
Heike Gebhard-Neu erläuterte uns das Draegersystem und jeder bekam die Gelegenheit das System zusammenzubauen und auszuprobieren.

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Weiter ging es dann zu Dr. Schmidt nebst Gattin, die uns an einem kleinwüchsigen Dummy (okay, ich bin gemein) die Herz-Lungen-Wiederbelebung zeigten und auch üben ließen. Auf einem Monitor konnten wir verfolgen, ob unsere Atem- und Pumptechnik in Ordnung ist. Da bekommt man doch für einen Körper ein ganz neues Gefühl!

Station 4 war dann für unsere Gruppe bei Dr. Jochen Würz, der uns den Einsatz eines Defi-Gerätes erklärte.

Emergency-Room bekommt seit dieser Stunde eine völlig neue Bedeutung für mich!

Die nächste Station war die reinste Spielwiese. 

Lukas Hoor baute für uns das Wenoll-System zusammen und erklärte detailliert, wie alles funktioniert. Super klasse, dass genügend Wenoll-Systeme vorhanden waren und wir selbst in aller Ruhe das System zusammenbauen und ausprobieren konnten. Das macht mich nun sehr sicher, falls uns mal was passiert und ein Wenoll-System zur Verfügung steht.

Meine letzte Station betreute Horst Neu (höchstpersönlich!). Mit einem kleinen Hämmerlein aus dem Notfallkoffer bewaffnet dachte ich schon, "gleich machts bei mir plöng". Nein ernsthaft, Horst zeigte uns den Inhalt eines Notfallkoffers, schilderte uns den Einsatz diverser Gerätschaften und ließ uns ebenfalls an einem Dummy (ich glaub, der war schon was älter) beuteln.
Ja beuteln – schon mal gemacht? Ich wäre jedenfalls in einer Prüfung voll durchgerasselt. Ein Verunfallter muss schon extrem eklig sein, bevor ich mich nach dieser Station traue zu beuteln. Das ist nämlich gar nicht so einfach, wie es aussieht!
         
Ich ziehe Bilanz und sage, "das war ein perfekt organisiertes Seminar, auf dem ich nicht nur sehr viel gelernt habe, sondern auch einiges mit nach Hause nehmen konnte".

Vielen Dank für die Mühe und den Aufwand an das Organisationsteam und alle Referenten!        

Sandra Daniel
Redaktion