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07.05.2013

Ausbilderweiterbildung 2013

Verfasst von Claire Girard
Kategorie Aktuelles, Ausbildung, Presse

Der Platz im großen Hörsaal reichte nicht aus für die 95 Teilnehmer aus 3 Landesverbänden. Einmal mehr gibt die hohe Beteiligung, vor allem aber die Anwesenheit aller saarländischen Vereine, dem Landesausbildungsleiter bei der Auswahl der angebotenen Themen und der Referenten Recht.


Foto: Gunter Daniel

Der Tag hätte kaum abwechslungsreicher gestaltet, die Themen und die Art diese zu präsentieren kaum unterschiedlicher sein können. Egal ob Medizinfreaks, Technikaffine, Anhänger alternativer Lernmethoden, jeder kam auf seine Kosten.

Nach der Begrüßung durch Jürgen Meier hatte Dr. Karen Ackermann, TL3 und Mitglied der Tauchausbildungskommission (TAK) Nordrhein-Westfalen und des Ausbildungsstabs im VDST, nicht nur die Ehre, sondern sichtlich auch das Vergnügen die Veranstaltung mit dem Thema Tauchen und Hygiene zu eröffnen. Im Zusammenhang mit der Vorbildfunktion, die allen Ausbilder und erfahrenen Tauchern zukommt, wurde auch das Züchten ungewollter Kulturen in Neopren und damit einhergehende Krankheitserreger in den Vordergrund des Vortrags gestellt. Auch die Tipps, um eventuellen Krankheiten vorzubeugen, kamen nicht zu kurz. Schlussfolgerung dieses Vortrags: Hygiene fängt nicht beim Atemregler an, sondern beim Neopren und Ablegen der eigenen Ausrüstung im Schwimmbad.

In seinem Vortrag über Kreislaufgeräte stellte Jochen Zell, Trainer C im LVST in Rheinland-Pfalz, die Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten vor. Ihre Vor- und Nachteile gegenüber offenen Systemen wurden ebenso dargestellt wie die Funktionsweise und Risiken. Ein Kostenvergleich zeigte sogar, dass der preisliche Unterschied pro Tauchgang, trotz der hohen Anschaffungs- und jährlich anfallenden Wartungskosten von Rebreathern, gar nicht so erheblich ist, besonders dann nicht, wenn häufig mit Gasgemischen getaucht wird.

Mit Mentaltechniken für Taucher, dargestellt von Tanja Ritter, NLP und Life Kinetik-Trainerin, stand ein Novum auf der Tagesordnung, das alle vom Zuhören ermüdeten Teilnehmer durch praktische Übungen wieder wachmachte und das Lernen von einer anderen Seite zeigte. Jeder Mensch nimmt seine Umwelt unterschiedlich wahr. Manch einer ist visuell veranlagt, andere wiederum eher auditiv oder haptisch. Wenn mit einer positiven Grundeinstellung Stresssituation in Gedanken durchgespielt werden, kann es zu einer entspannten Bewältigung von Notfällen kommen. Die Kombination aus einfach, ungewohnten Bewegungen und einfachen Handlungsangaben stellt das Gehirn vor einer neuen Herausforderung und führt so zu einer positiven Entwicklung der eigenen Leistungsfähigkeit. Auf die Umsetzung dieser außergewöhnlichen Trainings- und Lernfördermethoden in den Vereinen können wir gespannt sein.

Am Nachmittag standen zwei Vorträge zu verschiedenen medizinischen Themen auf dem Programm.

Dr. Bernd Schramm, TL 3, Intensivmediziner, Herzchirurg und VDST-Hotline-Arzt berichtete über Tauchunfälle, deren Prävention und Behandlung. Dabei rief er den Anwesenden einige medizinische und taucherische Grundlagen ins Gedächtnis, um darauf aufbauend profunderes fachliches Wissen zu vermitteln. Er erläuterte die Unfallarten, die in den verschiedenen Tauchgangsphasen vorkommen können und wies auf Behandlungswege hin.

Dr. Karsten Theiß, Kinder- und Taucherarzt, ging auf den Aufbau, auf die Klassifizierung und die geographischen Verteilung von Druckkammern ein. In seinem Vortrag stellte er ebenfalls den Ablauf einer hyperbaren Behandlung vor und bestätigte seinen Vorredner, indem er die Bedeutung einer Erstbehandlung mit Sauerstoff nach Tauchunfällen für den Heilungsprozess hervorhob. Auch die Folgen der Druckkammerfahrten für das behandelnde Personal und seine daraus folgende Verfügbarkeiten wurden thematisiert.

Zum Abschluss des Tages stellte Jürgen Meier die beschlossenen und angedachten Änderungen auf Bundesebene vor, die auf der letzten Landesausbildungsleitertagung am ersten Aprilwochenende besprochen wurden.

Überpünktlich wurde die Sitzung beendet, so dass der eine oder andere nach einer sehr anregenden Ausbilderweiterbildung noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages im Freien genießen konnte.

Vielen Dank im Namen aller an Jürgen Meier und sein Team, Stefanie Meier (SG Schmelz), Stefan Keßler (Ausbilderteam STSB) und Johannes McCann (Ausbilderteam STSB), für die Organisation und Durchführung der Frühjahrsausgabe der Ausbilderweiterbildung im STSB. Der Tag ließ nichts zu wünschen übrig.