Archiv

21.02.2007

Aktiventraining auf der Sportschule Saarbrücken

Verfasst von Sandra Daniel
Kategorie Aktuelles, Leistungssport

Flossenschwimmer geben Gas !



Flossenschwimmen - was ist das? „Hinter diesem Namen verbirgt sich eine dynamische, kraftvolle und sehr ästhetische Sportart, welche die schnellste Fortbewegungsart des Menschen im  Wasser nur mit Ausnutzung der eigenen Muskelkraft darstellt.“ - So stand es im letzten Jahr auf der VDST-Internetseite, als ich mich erstmalig mit dem Flossenschwimmen befasste und auf die in Völklingen stattfindende Meisterschaft vorbereitete.

 

Am 21. Februar hat mich das Training der aktiven Flossenschwimmer bei meinem dortigen Besuch sehr beeindruckt. Das im Zwei-Wochen-Rhythmus im Olympiastützpunkt der Landessportschule stattfindende Training unter der Leitung von SAL Wettkampf Gerd Diehl ist in mehrere Blöcke eines Grundlagen-Ausdauer-Trainings eingeteilt.

 

 


Im Interview schilderte mir Gerd kurz die Einordnung des Flossenschwimmens in den Trainingsaufbau:

 

 

 

  • Die Basis stellt zunächst die körperliche Beweglichkeit dar, die man sich durch Gymnastik aneignet.
  • Im Anschluß wird, ebenfalls noch im Trockenen, die weitere Grundlage durch Ausdauertraining gelegt.
  • Kernpunkt eines jeden Trainings ist jedoch die regelmäßige Ausübung der Sportart selbst. So wie sich der Fußballspieler dem runden Leder und der Reiter seinem Pferd widmet, gehen Taucher zum Flossenschwimmen.
  • Ziel des Trainings ist letztlich die erfolgreiche Teilnahme an Wettkampfveranstaltungen.


Aber selbst wenn das Ziel des Athleten nicht die Teilnahme am Wettkampf ist, so bringt das Schwimmtraining positive Effekte mit sich. Neben Vorteilen der allgemeinen Fitness erhält der Taucher durch seinen besseren Trainingszustand in extremen Situation einen Zuwachs an Sicherheit. Nicht zu vergessen ist auch der Spaßfaktor, der vom gemeinsamen Training ausgeht; wird doch auf der Hermann-Neuberger-Sportschule vereinsübergreifend trainiert. Auch Nicht-Wettkämpfer sind gern gesehene Gäste. Hier lautet allerdings nicht das Motto: „Ich mach heute mal langsam mit ...“, sondern es wird geschwommen, so gut es eben geht und dafür bei eintretender Müdigkeit eher eine Pause eingelegt. Die geforderte Trainingseinheit sollte möglichst eingehalten werden, damit der Körper besser trainiert wird. Auch wer heute noch nicht auf dem Niveau der derzeit 10-15 Teilnehmer schwimmt, kann sich jedoch durch stetiges Training herantasten.

Geschwommen wird auf einer 50-m-Bahn und davon stehen 8 Bahnen (also das gesamte Bad) zur Verfügung. Es ist also ausreichend Platz für jedermann!
Gewissenhaft stoppt Gerd für seine Flossenschwimmer die Zeit und motiviert mit Zurufen und eindeutigen Handzeichen. Er teilt die Schwimmer auf die Bahnen ein und erklärt für alle den Ablauf des Trainings. Beim heutigen Training stand eine Strecke von insgesamt 3 km (!!!) auf dem Programm. Zuerst wurde auf 400 m leicht eingeschwommen, bevor dann 4 einzelne Blöcke aus 2mal 100 m und 2mal 200 m per Startpfiff trainiert wurden. Zum Schluss wurde dann noch 200 m gemächlich ausge-schwommen. Der Trainingsplan wird von Gerd individuell gestaltet und wechselt sich des Öfteren ab.


Am Training nehmen derzeit ca. 3-4 Vereine (von 21!) teil. Das war wohl früher auch mal anders! Sowohl meine Vereinskollegen als auch Mitstreiter von anderen Vereinen waren offensichtlich enttäuscht, dass ich mal wieder nicht nass wurde bei meinem Besuch.


Sandra Daniel
Redaktion